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Geldwäschebeauftragter: Aufgaben & Bestellung

Unternehmen, die unter das Geldwäschegesetz (GwG) fallen, müssen einen Geldwäschebeauftragten benennen. Diese Schlüsselfunktion ist nicht nur gesetzlich vorgeschrieben (§ 7 GwG), sondern auch entscheidend, um Risiken zu steuern, die Aufsicht zu erfüllen und Bußgelder zu vermeiden.

Der Geldwäschebeauftragte übernimmt dabei zentrale Aufgaben für die Prävention von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung, fungiert als Ansprechpartner für Behörden und sorgt für wirksame Prozesse im Unternehmen. Zusätzlich stellt sich für viele Unternehmen die Frage, ob die Funktion intern abgebildet oder effizient ausgelagert werden sollte.

Geldwäschebeauftragter: Aufgaben & Bestellung

Wer braucht einen Geldwäschebeauftragten?

  • Verpflichtung nach § 7 GwG: Finanzinstitute, Versicherungsunternehmen, Zahlungsdienstleister, E-Geld-Institute, Kapitalverwaltungsgesellschaften u. a.

  • Erweiterte Verpflichtete: Immobilienmakler, Güterhändler, Rechtsanwälte, Steuerberater (je nach Tätigkeit).

  • Bestellungspflicht durch BaFin: Die Aufsicht kann jederzeit die Bestellung anordnen, wenn erhöhte Risiken vorliegen.

Praxis-Tipp: Auch wenn Sie nicht unmittelbar verpflichtet sind, empfiehlt sich ein Geldwäschebeauftragter, sobald Ihr Unternehmen signifikant mit Bar- oder Finanztransaktionen arbeitet.


Aufgaben des Geldwäschebeauftragten

Der Geldwäschebeauftragte ist die zentrale Präventions- und Kontrollinstanz im Unternehmen. Zu seinen Kernaufgaben gehören:

  • Überwachung der Einhaltung aller Pflichten nach GwG und internen Richtlinien

  • Durchführung & Aktualisierung der Risikoanalyse

  • Erstellung und Pflege von Organisationsanweisungen (z. B. KYC-Prozesse, Monitoring)

  • Mitarbeiterschulungen & Sensibilisierung

  • Prüfung auffälliger Transaktionen und Einleitung von Verdachtsmeldungen an die FIU

  • Regelmäßiges Reporting an die Geschäftsleitung und ggf. den Aufsichtsrat

  • Ansprechpartner für Behörden (BaFin, FIU, Wirtschaftsprüfer)


Rechte & Stellung im Unternehmen

Damit der Geldwäschebeauftragte seine Aufgaben erfüllen kann, muss er:

  • unabhängig agieren können

  • ausreichende Ressourcen (Zeit, Budget, Personal) erhalten

  • direkt an die Geschäftsleitung berichten

  • Zugang zu allen relevanten Informationen haben

Die Bestellung erfolgt in der Regel schriftlich und wird der BaFin oder zuständigen Aufsicht gemeldet.


Typische Herausforderungen in der Praxis

Herausforderung Risiko Lösung
Komplexe Regulatorik Bußgelder, Aufsichtsmaßnahmen Klare Richtlinien, regelmäßige Reviews
Fachkräftemangel Verzögerte Umsetzung, Haftungsrisiken Auslagerung an spezialisierte Compliance-Expert:innen
Dokumentationspflichten Prüfungsfeststellungen Checklisten, revisionssichere Ablagen
Schulungsbedarf Unwissenheit bei Mitarbeitenden Regelmäßige Trainings & Awareness-Programme

Outsourcing Geldwäschebeauftragter

Gerade kleine und mittlere Unternehmen stehen vor der Herausforderung, die Funktion des Geldwäschebeauftragten intern abzubilden. Outsourcing ist hier eine effiziente Alternative:

  • Sofortige Verfügbarkeit erfahrener Compliance-Expert:innen

  • BaFin-konform mit klar definierten SLAs

  • Ressourcenschonend: keine interne Vollzeitstelle notwendig

  • Praxisorientiert: externe Berater bringen Erfahrung aus vielen Projekten ein


FAQ: Geldwäschebeauftragter