Zum Hauptinhalt springen

Risikomanagement nach WpI MaRisk – Anforderungen und Umsetzung für kleine und mittlere Institute

Dieser Leitfaden bündelt die Kernthemen BTR 1–4 und BT 2 der WpI MaRisk – mit abgestuften Anforderungen für kleine und mittlere Wertpapierinstitute, Vergleichstabellen und Praxis-Tipps.

wpi marisk risikomanagement_überblick

  1. BTR 1 – Anforderungen an die Risikomanagementprozesse

Ziel: Systematische Identifikation, Bewertung, Steuerung und Überwachung aller wesentlichen Risiken – angemessen zur Größe, Art, Komplexität und zum Risikogehalt der Geschäfte.

Kleine Wertpapierinstitute

  • Vereinfachte, qualitativ ausgerichtete Prozesse

  • Fokus auf Kernrisiken

  • Geringere formale Dokumentationspflichten

Mittlere Wertpapierinstitute

  • Vollständig dokumentierte, quantitativ gestützte Prozesse

  • Umfassende Risikoinventur

  • Regelmäßige Aktualisierung und Validierung

Vergleichstabelle

Aspekt Kleine Mittlere
Dokumentation Einfach, qualitativ Vollständig, quantitativ
Risikoanalyse Kernrisiken Vollständiges Risikospektrum
Validierung Bei Bedarf Regelmäßig, formalisiert

2. BTR 2 – Sonstige Risiken

Ziel: Sicherstellen, dass alle wesentlichen Risiken erfasst werden, die nicht unter BTR 1, BTR 3 oder BTR 4 fallen.

Kleine Wertpapierinstitute

  • Qualitative Erfassung

  • Vereinfachte Methoden

  • Fokus auf zusätzliche wesentliche Risiken

Mittlere Wertpapierinstitute

  • Umfassende Risikoidentifikation

  • Quantitative Verfahren

  • Limitsetzung und detaillierte Dokumentation

Vergleichstabelle

Aspekt Kleine Mittlere
Methodik Qualitativ Qualitativ + Quantitativ
Limits Nicht zwingend Verpflichtend
Dokumentation Einfach Ausführlich

3. BTR 3 – Liquiditätsrisiken

Ziel: Sicherstellen, dass Zahlungsverpflichtungen jederzeit erfüllt werden können – inkl. Stresstests und Notfallplan.

Kleine Wertpapierinstitute

  • Konservative Szenarien statt komplexer Stresstests

  • Fokus auf Verfügbarkeit der wichtigsten Liquiditätsquellen

Mittlere Wertpapierinstitute

  • Umfassende Stresstests (regelmäßig & anlassbezogen)

  • Steuerung untertägiger Liquiditätsrisiken

  • Diversifikation der Refinanzierungsquellen (inkl. Fremdwährungsrisiken (FX))

Vergleichstabelle

Aspekt Kleine Mittlere
Stresstests Konservative Annahmen Vollumfänglich, regelmäßig
Untertägige Steuerung Nicht zwingend Pflicht
Notfallplan Einfach Detailliert, formalisiert

4. BTR 4 – Risiko einer ungeordneten Abwicklung

Ziel: Negative Auswirkungen auf Kunden, Gegenparteien und Märkte im Fall einer Abwicklung vermeiden.

Kleine Wertpapierinstitute

  • Relevanzprüfung (Szenariobetrachtung)

  • Vereinfachte Umsetzung bei Relevanz

Mittlere Wertpapierinstitute

  • Umfassende Betrachtung immer

  • Detaillierte Szenarien, Kostenplanung, Zeitrahmen

  • Berücksichtigung von Eigenmitteln, Liquidität und operativen Ressourcen

Vergleichstabelle

Aspekt Kleine Mittlere
Relevanzprüfung Pflicht Nicht erforderlich
Szenarienplanung Einfach Detailliert
Kostenanalyse Nicht zwingend Pflicht

5. BT 2 – Anforderungen an die Risikoberichterstattung

Ziel: Nachvollziehbare, zukunftsorientierte Berichte für eine aktive Risikosteuerung.

Kleine Wertpapierinstitute

  • Vereinfachte Berichte zu wesentlichen Risiken

  • Stresstest-Ergebnisse nur bei Bedarf

  • Ad-hoc-Berichte möglich

Mittlere Wertpapierinstitute

  • Umfassende, regelmäßige Berichte inkl. Prognosen

  • Pflicht zur Darstellung aller Stresstests

  • Regelmäßige Information des Aufsichtsorgans

Vergleichstabelle

Aspekt Kleine Mittlere
Detaillierungsgrad Einfach Vollständig
Stresstests Bei Bedarf Pflicht
Aufsichtsorgan Keine Pflicht Regelmäßige Info

Praxisnutzen dieses Leitfadens

Die Vergleichstabellen sind direkt nutzbar für Ihre Gap-Analyse (Ist vs. Soll). 


WpI MaRisk effizient umsetzen – mit S+P Compliance Auslagerung

Sie möchten Proportionalität nutzen, aber Audit-Sicherheit wahren? Wir übernehmen die Compliance-Funktion, unterstützen bei Risikomanagement & Reporting und stellen prüfungsfeste Dokumentation bereit – abgestimmt auf kleine und mittlere Wertpapierinstitute.

  • Proportionalitäts-Begründung & Gap-Analyse
  • MaRisk-/WpI-Dokumentationspakete & Reporting
  • Vorbereitung auf Prüfungen der Aufsicht

Ihr Nutzen

  • Schlanke Umsetzung statt Overengineering
  • Klar dokumentierte Proportionalität
  • Prüfungs- und Audit-Sicherheit