Controlling – Aufgaben und Ziele: So steuern Sie Ihr Unternehmen wirkungsvoll
Was versteht man unter Controlling?
Controlling ist die zielorientierte Steuerung von Unternehmen. Es verbindet Analyse (Standortbestimmung), Planung/Zielsetzung, Kontrolle sowie Steuerung (Korrektur bei Abweichungen) und stellt der Geschäftsleitung entscheidungsrelevante Informationen bereit. Man unterscheidet zwei Ebenen:
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Strategisches Controlling: Langfristige Ausrichtung, Markt- und Wettbewerbsanalysen, Geschäftsmodell, Werttreiber, Risiko- und Chancenportfolio.
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Operatives Controlling: Kurz- bis mittelfristige Steuerung von Ergebnissen, Kosten, Liquidität, Budgets und Prozessen.
Auf welcher Grundlage arbeitet das Controlling?
Die Basis bilden Finanzbuchhaltung und Kosten- und Leistungsrechnung. Daraus leitet das Controlling verdichtete Management-Informationen ab, z. B.:
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Einmalige Analysen: Investitionsrechnungen, Make-or-Buy, Break-even.
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Wiederkehrende Auswertungen: ABC-Analysen (Kunden/Artikel), Gemeinkosten- und Deckungsbeitragsanalysen.
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Regelberichte: Budget-/Forecast-Report, Monatsbericht, Liquiditätsstatus, Balanced Scorecard.
So erhalten Führungskräfte einen aktuellen Überblick über Unternehmen, Bereiche, Produkte und Kunden – inklusive Prognosen.
Ziele des Controllings
Controlling verfolgt drei Kernziele – alle auf Ergebnisverbesserung ausgerichtet:
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Bessere Entscheidungen ermöglichen
Durch transparente, verlässliche Daten (KPIs, Benchmarks, Szenarien) für alle Ebenen – vom Vorstand bis zur Fachabteilung. -
Abweichungen früh erkennen
Soll-Ist-Abgleiche decken Preis-, Mengen- und Mixeffekte auf. Reine Recheneffekte werden bereinigt; für den verbleibenden Teil werden Ursachen und Maßnahmen erarbeitet. -
Unternehmensziele absichern
Das Controlling richtet Bereichsziele auf die übergeordneten Unternehmensziele aus (Zielkaskade) und stellt die Ziel-/Maßnahmen-Kohärenz sicher – auch wenn lokale Optima zugunsten des Gesamtoptimums zurückstehen müssen.
Im Fokus: Abweichungen aufdecken – Handeln beschleunigen
Controlling ist nicht „Überbringer schlechter Nachrichten“, sondern Frühwarnsystem. Ziel ist es, zeitnah zu reagieren, Maßnahmen zu priorisieren und Wirksamkeit zu überprüfen. So bleiben Budgets, Cash und Ergebnisqualität unter Kontrolle – auch in volatilen Märkten.
Strategisches vs. operatives Controlling – Praxisbeispiele
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Strategisch: Marktattraktivität und Wettbewerbsposition bewerten, Werttreiber (z. B. Pricing, Churn) identifizieren, Portfolio-Entscheidungen und Investitionsprioritäten ableiten.
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Operativ: Monatsabschluss analysieren, Kostenstellen/Budgets steuern, Working-Capital verbessern, Forecasting und Rolling Planning durchführen.
Typische Controlling-Instrumente
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Planung & Forecast: Budget, Rolling Forecast, Szenario- und Sensitivitätsanalysen
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Ergebnissteuerung: Deckungsbeitragsrechnung, Produkt-/Kundenprofitabilität
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Liquidität & Finanzierung: Cash-Flow-Statement, Liquiditätsplanung, Working-Capital-KPIs
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Performance-Management: KPI-Dashboard, Balanced Scorecard, Zielvereinbarungen (OKR/KPI)
Fazit: Controlling sichert Transparenz, Geschwindigkeit und Ergebnisqualität
Mit einem professionellen Controllingsystem sehen Sie früher, entscheiden schneller und steuern wirksamer. Strategische und operative Controlling-Prozesse bilden dabei das Rückgrat einer verlässlichen Unternehmensführung – von der Investition bis zum täglichen Ergebnis.
Strategisches vs. Operatives Controlling
| Bereich | Strategisches Controlling | Operatives Controlling |
|---|---|---|
| Zeithorizont | Langfristig (3–10 Jahre) | Kurz–mittelfristig (Monat bis Jahr) |
| Fokus | Markt, Wettbewerb, Geschäftsmodell, Werttreiber | Ergebnisse, Kosten, Budgets, Prozesse, Liquidität |
| Ziel | Zukunft sichern, Chancen und Risiken steuern | Tagesgeschäft im Plan halten, Effizienz sichern |
| Typische Fragen | Wohin wollen wir? Welche Investitionen lohnen sich? | Sind wir im Plan? Wo gibt es Abweichungen und warum? |
| Beispiele | Markt-/Wettbewerbsanalyse, Portfolio-Entscheidungen, Investitionsprioritäten | Monatsabschluss, Budgetkontrolle, Liquiditätsplanung, Working Capital |
Weiterbildung: Finanzen, Rechnungswesen & Controlling
Für Führungskräfte – auch ohne kaufmännische Ausbildung – sowie Fachkräfte aus Finanzen, Rechnungswesen und Controlling bieten wir mehrere Online-Seminare und Lehrgänge an, z. B.:
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Controlling für Führungskräfte – Kennzahlen verstehen, Entscheidungen fundiert treffen
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Finanz- und Liquiditätsmanagement / Liquiditätsplanung kompakt – Cash & Working Capital im Griff
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Bilanzen richtig lesen – verstehen – steuern – Bilanz- und GuV-Qualität bewerten
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Planung & Controlling kompakt – von Budget bis Rolling Forecast
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Unternehmenssteuerung & Reporting – wirksame Management-Reports aufbauen
Alle Formate sind praxisnah, beinhalten die S+P Tool Box (Vorlagen, Checklisten, Templates) und schließen mit anerkanntem Zertifikat ab. So stärken Sie Ihr Profil und erhöhen die Wirksamkeit Ihres Controllings – vom KPI-Dashboard bis zur strategischen Planung.
FAQ: Controlling – Aufgaben & Ziele
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Was versteht man unter Controlling?
Controlling bezeichnet die zielorientierte Steuerung eines Unternehmens anhand von Analyse, Planung, Kontrolle und Steuerung. Es informiert die Geschäftsleitung und unterstützt bei Entscheidungen.
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Welche Kernziele verfolgt Controlling?
Drei zentrale Ziele sind: bessere Entscheidungen ermöglichen, Abweichungen früh erkennen und Unternehmensziele absichern.
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Was ist der Unterschied zwischen strategischem und operativem Controlling?
Strategisches Controlling beschäftigt sich mit langfristiger Ausrichtung, Markt- und Wettbewerbsanalysen. Operatives Controlling steuert kurzfristige Ergebnisse, Kosten, Liquidität und Prozesse.
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Welche Instrumente nutzt das Controlling typischerweise?
Typische Instrumente sind Planung & Forecast, Ergebnissteuerung, Liquiditäts- & Finanzmanagement sowie Performance-Dashboards wie Balanced Scorecard.
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Wie unterstützt Controlling das Management in volatilen Märkten?
Controlling fungiert als Frühwarnsystem: Es zeigt Abweichungen früh auf, beschleunigt Handlungsschritte und sichert damit Budgets, Cash-Flow und Ergebnisqualität – auch in volatilen Märkten.
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